Kelter-Talk
Einmal im Jahr wird die Untere Kelter seit 2016 zur Talkshow-Bühne. Der ehemalige Schäferlaufsprecher Wolfgang Milde fühlt dabei Markgröninger Persönlichkeiten augenzwinkernd auf den Zahn. In Kooperation mit der Kellerei Lembergerland/OWG und dem Musikverein Markgröningen können sich die Gäste auf einen unterhaltsamen Abend freuen.
Der nächste Kelter-Talk findet am 13. September 2024 statt.
Ansprechpartner: Wolfgang Milde, Telefon: 0 71 42 / 913 40 20
E-Mail: Wolfgang.Milde@markgroeningen-aktiv.de
Wieder volles Haus beim 6. Kelter-Talk am 15. September 2023
Dieses Mal auf der Talk-Bühne:
- Irene Eckert, Kräuterpädagogin und Vorsitzende der Markgröninger Landfrauen
- Andrea Ritz, Weinexpertin und Weinerlebnisführerin der Kellerei Lembergerland
- Thomas Wild, Polizeipräsident in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen
- Dominik Jauch, Geschäftsführer Spinner Automation und Rinderzüchter
- Dietmar Allgaier, Landrat und Schirmherr des Markgröninger Schäferlaufs
Rund 200 Gäste kamen zum 6. Markgröninger Kelter-Talk in die Untere Kelter, die damit bis auf den letzten Platz belegt war. Wie immer spielte eine kleine Besetzung der Stadtkapelle zum Start und während der Talk-Pausen und der Musikverein versorgte die Gäste mit einem schwäbischen Vesper und den feinen Weinen der Kellerei Lembergerland.
Als ersten Interviewgast begrüßte Moderator Wolfgang Milde die Kräuterpädagogin Irene Eckert, die von den zahlreichen Aktivitäten der Markgröninger Landfrauen berichtete und von heimischen Wildkräutern als gesunde Vitaminquelle schwärmte.
Kein Frost, kein Hagel, trockene und regenreiche Perioden – die Voraussetzungen für den Weinanbau waren dieses Jahr sehr gut. “Wir sind sehr zufrieden”, sagte Weinexpertin Andrea Ritz und sprach von einem “spannenden” 2023er-Jahrgang.
Thomas Wild, Polizeipräsident in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen ist Chef von 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er ist stolz auf die Frauenquote von 45 Prozent und freut sich, dass es kaum Nachwuchsprobleme gibt. Sein Schlusswort: “Wir leben hier im Kreis sehr, sehr sicher!”
Dominik Jauch ist nicht nur Geschäftsführer von Spinner Automation in Markgröningen mit rund 70 Mitarbeitenden, er betreibt auch eine Rinderzucht im Schwarzwald. Für ihn eine gelungene Kombination. Der Unternehmer berichtete von flachen Hierarchien bei Spinner, dem guten Ruf der Firma und der konsequenten Ausbildung. Kein Wunder, dass auch Spinner kaum Schwierigkeiten hat, Fachkräfte zu finden und zu halten.
Landrat Dietmar Allgaier (2. v. l.) erzählte von seiner Arbeit als gesetzlicher Vertreter des Landkreises Ludwigsburg und Leiter der Kreisverwaltung mit rund 2.000 Mitarbeitenden. Gefragt, wann er mit der Bahn zum Markgröninger Schäferlauf kommen würde, lautete seine Antwort mit einem kleinen Augenzwinkern: “Geplant ist 2029!” Am Ende des Interviews verriet Moderator Wolfgang Milde dem Publikum, dass Dietmar Allgaier auch Klarinette spielt und hatte ganz zufällig das passende Instrument zur Hand. So wurde mit Musikern des Musikvereins spontan eine kleine Blasmusik zusammengestellt: Gemeinsam mit Dieter Allgaier spielten die Klarinettistinnen Petra Gehrke und Anja Kratzig sowie Georg te Voert jun. an der Tuba.
Fotos: Laura Stamp, Markgröningen aktiv
5. Kelter-Talk am 9. September 2022
Unsere Talk-Gäste 2022:
- Bäcker- und Konditormeister Adolf Katz,
- Weinexpertin Andrea Ritz von Lembergerland,
- Bernhard Kurrle vom Turnverein Markgröningen und
- Autor und Schwergewichtsboxer Martin von Arndt.

Adolf Katz: Bäcker- und Konditormeister mit „Laib und Seele“
1974 ist lange her. Damals eröffnete Adolf Katz seine erste Filiale im Breunignerland. Inzwischen sind es über 70. Der Erfolg gibt ihm Recht und sein Motto „mir mache älles selber“ leben er und seine Mitarbeiter – von der Produktion bis zum Verkauf – jeden Tag. Die Rohstoffe kommen aus heimischem Vertragsanbau, darunter auch alte Getreidesorten wie Dinkel. Backmittel und Fremdstoffe gibt es in den Katz-Backwaren nicht. Die Erfolgsgeschichte von Katz soll übrigens weiter gehen: Bald feiert er sein 40jähriges Dienstjubiläum. Den Betrieb selbst gibt es schon seit 125 Jahren und wird in der 4. Generation geführt.
Andrea Ritz: Wein aus heimischem Anbau
Bei einem gelungenen Kelter-Talk dürfen gute Weine nicht fehlen. Wie schon in den Jahren zuvor stellte Andrea Ritz vor, was in den Gläsern glitzerte. Als ehemalige Weinkönigin kennt sie sich bestens aus und hat viel zu erzählen. Unter anderem, dass der Ertrag in diesem Jahr geringer ausfallen würde, die Qualität dies aber aufwiege. Beste Aussichten also für einen guten Jahrgang. Im eigenen Betrieb hat die Lese im September begonnen.
Bernhard Kurrle: Chef von 2.200 Mitgliedern
Der Turnverein Markgröningen gehört zu den größten Vereinen der Stadt und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Vor 125 Jahren gründeten sportbegeisterte den Verein. Was recht überschaubar begonnen hatte, bietet heute für jeden etwas. In 18 Abteilungen werden 12 verschiedene Sportarten angeboten. Darunter Exoten wie Synchronschwimmen oder, ganz neu, der Behindertensport mit einer Inklusionsgruppe. Übrigens: Bernhard Kurrle selbst steht seit inzwischen 25 Jahren an der Spitze des Vereins.
Martin von Arndt: Der boxende Autor
Ein Autor, der auch Schwergewichtsboxer ist. Das findet man nicht überall. In Markgröningen schon. Martin von Arndt hat bereits 18 Bücher veröffentlicht. Fast zwei Jahre arbeitet er an einer Veröffentlichung – von der Recherche, dem Ersinnen von Handlungssträngen und Figuren bis zum Schlusspunkt. Wichtige Stütze und Hilfe ist dabei das Lektorat seines Verlages. Und als Ausgleich? Da geht es schon mal härter zu: Martin von Arndt ist Schwergewichtsboxer.

4. Markgröninger Kelter-Talk am 13. September 2019
Rund 180 Gäste kamen am 13. September 2019 in die gemütlich geschmückte Kelter um Wolfgang Mildes Plaudereien mit seinen diesjährigen Talkgästen zu lauschen.
Ruderweltmeister Florian Roller
Dass ein mehrfacher Ruderweltmeister ein beträchtliches Trainingspensum hat, war wohl allen Gästen bewusst. Dass es 30 bis 40 Stunden pro Woche sein können, erstaunte die meisten dann doch. Trotz dieses Aufwands kann sich Florian Roller kein schöneres Hobby vorstellen. Die Leidenschaft fürs Rudern bekam er von seinen Eltern in die Wiege gelegt. Sie halten ihm auch den Rücken frei, damit er sich neben dem Hochleistungssport auf sein Studium in Konstanz konzentrieren kann – und auch noch Zeit für den Schäfertanz findet.

Weinexpertin Andrea Ritz
Als echte Kennerin der Weine aus dem Hause Lembergerland erläuterte Andrea Ritz die guten Tropfen auf der Getränkekarte: Riesling Kabinett, „Der treue Bartel“-Rosé und den Lemberger 401. Seit einiger Zeit hebt die ehemalige Weinkönigin und frisch gebackene Stadträtin auch regelmäßig ab: zu Weinproben für bis zu zehn Personen im Heißluftballon.

Unternehmerin Mei Zipperer
Die gebürtige Chinesin lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Gemeinsam mit ihrem Mann importiert sie Nudeln, Würzsoßen und andere Lebensmittel aus Asien nach Markgröningen und beliefert Großhändler in der gesamten Bundesrepublik. Zudem hat Mei Zipperer die Jenlei HR Solutions gegründet, eine Vermittlung von examinierten Pflegefachkräften aus China nach Deutschland. „Der Bedarf ist immens und die Akzeptanz hoch – die größte Hürde für uns ist die Bürokratie“, erklärt die engagierte Unternehmerin.

„Musikchef“ Georg ter Voert
Stadtmusikdirektor, Dirigent des Markgröninger Blasorchesters, Fagottist des Radio-Sinfonie-Orchesters Stuttgart und ein Viertel des „Quartett ter Voert“: Das Herz Georg ter Voerts schlägt für die Musik. Und so erzählte der sympathische Westfale nicht nur von Begegnungen mit berühmten Dirigenten, seiner Arbeit im World Philharmonic Orchestra und den Stationen seines Musikerlebens, er ließ es sich auch nicht nehmen, das Publikum auf der Spielmannsflöte und dem Kontrafagott zu unterhalten.

Wieder ein gelungener Abend
Mit angeregten Gesprächen und einem Gläschen Wein klang der Abend aus. Die Gäste lobten wieder die besondere Atmosphäre des Kelter-Talks, zu der auch die eingespielten Teams der Organisatoren – Musikverein, OWG, Lembergerland und Markgröningen aktiv – beigetragen hat.


Fotos: Laura Stamp, Markgröningen aktiv
3. Markgröninger Kelter-Talk am 14. September 2018
Am 14. September wurde in der Kelter wieder „getalkt”. Rund 150 Gäste nahmen an den herbstlich geschmückten Tischen Platz, ließen sich ein deftiges Vesper (serviert vom Musikverein Markgröningen) und Weine von Lembergerland schmecken und lauschten den kleinen und großen Neuigkeiten der diesjährigen Talkgäste.
Als Expertin für Weine aus dem Haus Lembergerland gab Andrea Ritz, württembergische Weinkönigin und Talkgast im vergangenen Jahr, dem genussfreudigen Publikum Informationen und Hintergründe zu den guten Tropfen auf der Karte.

Traugott Plieninger, „Hirte in der Schäferlaufstadt
Wer diesen Vornamen trägt, muss einfach Pfarrer werden, auch wenn er nicht aus einer Pfarrfamilie stammt. Neunzehn Jahre war Traugott Plieninger Pfarrer in der Schäferlaufstadt – und ein sehr beliebter, der im vergangenen Jahr verabschiedet wurde! Die Gründung der Markgröninger Sozialstation Soma ist eng mit seinem Namen verbunden. Aber auch die Ökumene hat er in seiner langjährigen Heimat geprägt. Seine katholischen Kollegen schätzen seine Offenheit und seinen Humor. Gefragt, was er seinem Nachfolger Frank Dettinger ans Herz legt: „Ein Pfarrer muss gerne unter Leuten sein und die Menschen suchen“.
Ortema-Geschäftsführer Hartmut Semsch
Überaus unterhaltsam und schlagfertig berichtete der Ortema-Chef aus seiner eigenen Vergangenheit im Leistungssport sowie von den prominenten Sportlern aus Nah und Fern, die bei Ortema aus- und eingehen: Fußballer, Skifahrer, Eishockey-Spieler – zahlreiche internationale Profisportler vertrauen auf die Künste der Ortema. Bürgermeister Rudolf Kürner erklärte lachend, dass er gerne die Abteilung Prävention nutzt.
Das Orthopädietechnik-Unternehmen zählt als Teil der Orthopädischen Klinik Markgröningen (OKM) inzwischen 250 Mitarbeiter; im kommenden Jahr wird 25-jähriges Jubiläum gefeiert.
Chocolatière Verena Hoffmann
Verena Hoffmann lernte ihr süßes Handwerk in Schokoladenakademien in Köln und der Schweiz. Mittlerweile hat sie ihre eigenen Rezepte und Kompositionen zusammengestellt – und natürlich bekam jeder Gast zur Begrüßung ein Versucherle aus Passionsfrucht-Mark. „Ich verwende nur Naturprodukte, keine chemischen Zusatzstoffe“, so das Credo der Chocolatière. In der elterlichen Bäckerei Schmid kann man sich von der Qualität der süßen Kreationen überzeugen. Als ehemalige Vaihinger Weinprinzessin liegt ihr außerdem die Kombination „Wein und Schokolade“ sehr am Herzen.
Großes Erstaunen machte sich breit, als Verena Hoffmann berichtete, dass die Deutschen weltweit die Nummer 1 im Schokoladenverbrauch sind. Im Schnitt isst jeder Deutsche 116 Tafeln im Jahr – damit hatte niemand gerechnet. Klassisches ist besonders beliebt: Vollmilch, Haselnuss und Nougat.

Auch der dritte Kelter-Talk war überaus kurzweilig und unterhaltsam. Talkmaster Wolfgang Milde, routiniert durch dreißig Jahre Schäferlaufmoderation, schaffte es immer wieder, den Besuchern einen Lacher zu entlocken und den Talkgästen genau die Fragen zu stellen, die man schon immer gerne beantwortet hätte. Bei der Abschlussrunde vor dem Weinfass gab’s für die Talkgäste Markgöningen-typische Geschenke: herzhafte (Salami-)Schäferstecken für die beiden Damen und süße Schoko-Schäfle für die Herren.
Fotos: Markgröningen aktiv
Markgröninger Kelter-Talk 2017
Am 14. September lud der Verein Markgröningen aktiv in Zusammenarbeit mit der Kellerei Lembergerland, dem Musikverein Markgröningen sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt zum zweiten Kelter-Talk. Rund 170 Gäste waren in die herbstlich geschmückte Kelter gekommen, um „Fruchtsaft-Chef“ Albrecht Kumpf, „Glücksgöttin“ Dagmar Keiser-Sachse und die Württembergische Weinkönigin Andrea Ritz zu erleben. Wolfgang Milde führte wie im vergangenen Jahr durch den Abend und fühlte den Interviewpartnern – mitunter augenzwinkernd – auf den Zahn. Der Musikverein Markgröningen verwöhnte die zahlreichen, gut gelaunten Gäste mit Wurstsalat und Kelterplatte, und Lembergerland schenkte die passenden Weine aus. In den Interviewpausen sorgte eine kleine Besetzung des Musikvereins unter der Leitung von Georg ter Voert für die perfekte musikalische Untermalung.
Saft aus baden-württembergischen Streuobst seit 1898
Als ersten Talkgast begrüßte Wolfgang Milde Albrecht Kumpf auf der Bühne, den Geschäftsführenden Gesellschafter des gleichnamigen Saftherstellers und Urenkel des Firmengründers. Mit 60 Mitarbeitern produziert das Markgröninger Unternehmen Säfte aus den Früchten baden-württembergischer Streuobstwiesen. 90 Prozent davon sind Äpfel, gefolgt von Birnen – aber auch Johannisbeeren, Sauerkirschen, Rhabarber und sogar Erdbeeren werden verarbeitet. Seit Kurzem nicht mehr nur zu Säften, sondern auch zu „Schwäbisch Rosé“, einem prickelnden Apfel-Birnen-Secco mit Johannisbeeren, den alle Gäste an dem Abend als Aperitif probieren konnten. Kumpf setzt komplett auf Regionalität. Auch wenn die Säfte dadurch ein paar Cent teurer werden. „Aber Streuobstwiesen sind nun mal schwieriger zu bewirtschaften als Apfelplantagen“, so der „Fruchtsaft-Chef“. Auch die Pressrückstände werden verwertet. Der so genannte Trester wird getrocknet und dient als Grundstoff für die Herstellung von Apfelpektin.
Deutlich geringere Erntemengen in diesem Jahr
Durch die späten Nachtfröste im April fällt die Obsternte in diesem Jahr deutlich geringer aus. Das wirkt sich nicht nur auf die Produktion bei Kumpf aus. Auch die Wengerter spüren die Folgen der Frostschäden. Christian Kaiser, Geschäftsführer der Kellerei Lembergerland und damit Hausherr der Kelter, möchte trotzdem nicht „jedes Oechsle ins Fass jammern.“ Die Mengen seien zwar deutlich geringer, aber man erwarte einen guten Jahrgang.
Das Glück kommt aus Markgröningen
Dagmar Keiser-Sachse, die geschäftsführende Gesellschafterin des Lose-Herstellers Wolf & Appenzeller, kam als dritter Talkgast auf die Bühne. Ob er sie als „Glücksgöttin“ begrüßen dürfe, fragte Wolfgang Milde. „Sehr gerne“, meinte sie – denn sie wurde beim Einkaufen schon mal mit „Sie sind doch die Frau mit den vielen Nieten“ angesprochen, und „Glücksgöttin“ gefalle ihr wesentlich besser. Dagmar Keiser-Sachses Großvater hatte 1928 eine Loswickelmaschine erfunden und das Unternehmen gegründet. Mit einem Marktanteil von 100 Prozent (!) ist Wolf & Appenzeller nach wie vor Marktführer in Europa im Bereich Röllchenlose. Seit 1995 befindet sich der Firmensitz in Markgröningen. „Wir haben hier gute Rahmenbedingungen vorgefunden und fühlen uns sehr gut aufgehoben“, erklärte Dagmar Keiser-Sachse. Zu schaffen macht dem Unternehmen aber der Fachkräftemangel – besonders im technischen Bereich.
Immer ein paar flache Schuhe als Reserve
Den krönenden Abschluss der Talkrunden bildete die Württembergische Weinkönigin Andrea Ritz. Für die quirlige Markgröningerin war der Kelter-Talk einer der letzten von über 100 Terminen ihrer Amtszeit. Schon bald gibt sie die Württemberger Weinkrone an ihre Nachfolgerin weiter. Sie selbst nimmt am 23. September in Neustadt an der Weinstraße am Vorentscheid zur Wahl der Deutschen Weinkönigin 2017 teil. Welchen Tipp sie für ihre Nachfolgerin in Württemberg parat hätte, wollte Wolfgang Milde von ihr wissen. „Auf jeden Fall immer ein paar flache Schuhe als Reserve dabeihaben“, sagte sie lachend.
Fünf glückliche Gewinner zum Schluss
Wenn bei einem Kelter-Talk Glückslose aus Markgröningen eine Rolle spielen, darf eine Verlosung natürlich nicht fehlen. Und so wurde es am Ende der Veranstaltung nochmals spannend, als Albrecht Kumpf, Dagmar Keiser-Sachse, Andrea Ritz und Christian Kaiser in die Lostrommel griffen. Fünf Gewinner durften sich über Gutscheine von Kumpf und Lembergerland, ein Weinpräsent von Andrea Ritz, eine Reisetasche von Wolf & Appenzeller sowie Karten für den nächsten Markgröninger Abendspaziergang freuen.
Markgröninger Kelter-Talk 2016

Drei besondere Persönlichkeiten
Am 21. September lud der ehemalige Schäferlaufsprecher Wolfgang Milde in die Kelter ein. Drei besondere Persönlichkeiten standen auf dem Programm: Nikolaus Prinz von Ratibor, den der „Adel verpflichtet“, Birgit Werner Walz, „eine Frau in einer Männerdomäne“ und Otto Beck, der „Ur-Markgröninger“.
Vor Beginn der Veranstaltung konnten sich die 150 Gäste an leckeren, herzhaften Vespertellern stärken. Der Musikverein sorgte fürs Musikalische und auch für das leibliche Wohl. Gute Weine schenkte dazu der Hausherr „Lembergerland“ aus. So ließ man sich`s schmecken … und war gespannt auf das, was kommen würde. Selbst Bürgermeister Rudolf Kürner mischte sich unter die Gäste.

Nikolaus Prinz von Ratibor und Corvey stand als erster vor dem interessierten Publikum. Schon die Frage nach der richtigen Anrede ließ viele Gäste aufmerken. „Prinz Ratibor“ könne man ihn korrekt ansprechen, meinte dieser. Selbstverständlich verpflichte die vornehme Herkunft auch. Das Credo des Prinzen ist daher, aus dem Vergangenen zu lernen, für die Gegenwart zu arbeiten und die Zukunft zu planen. Nachhaltigkeit sei für ihn ein entscheidender Wert, um die nächste Generation stark zu machen. Die Leidenschaft für Tiere und sein Herzenswunsch, das Anwesen in Unterriexingen der nächsten Generation als Kulturdenkmal weiterzugeben, verbanden sich. So kam es vor 20 Jahren zur Eröffnung des royalen Hundehotels. Aktuell verbringen in der Sommerzeit 20 bis 30 Tiere auf dem Gelände. Das ist auch das besonders Attraktive am Angebot des Geschäftsführers: „Hunde lieben Hunderudel“. In den 40 000 Quadratmetern rund um das Schloss finden die Tiere ein wahres Hundeparadies. Die 40 Zimmer im Schloss tragen natürlich dazu bei, dass es immer etwas zu tun gibt. Auf Wolfgang Mildes schelmische Nachfrage, ob denn auch ein Schlossgespenst dort wohne, stellte Prinz Ratibor seine Familienehre heraus und meinte: „Der gute Geist im Haus ist meine Mutter!“
Nach so vielen Informationen konnten die Gäste in der Kelter sich nun auf musikalische Leckerbissen freuen, angekündigt von Co-Schäferlaufsprecherin Christiane Liebing.

Frauenquote in Führungspositionen?
Der zweite Talkgast, Birgit Werner-Walz, die „Frau in einer Männerdomäne“, ist Geschäftsführende Gesellschafterin bei Benseler Oberflächentechnik. Moderator Wolfgang Milde brachte die Produktpalette für seine interessierten Zuhörer gleich auf den Punkt: „Ihr Haus lebt vom Oberflächlichen.“ Tatsächlich betreibt Benseler Wertschöpfung an Teilen des Kunden. Die Dienstleistung besteht darin, Beschichtungen nach Wunsch auf Metall aufzutragen.
Stolz berichtete Birgit Werner-Walz, dass aktuell 1000 Mitarbeiter an acht Standorten in Deutschland, der Schweiz und Tschechien für Benseler arbeiten. Die Zentrale in Markgröningen beschäftigt allein 230 Personen. Das soll auch so bleiben. Dies ist für die Geschäftsführende Gesellschafterin keine Frage. Sie weiß, wo sie in 10 Jahren stehen will.
Die Mutter dreier Kinder fühlt sich in ihrer Rolle wohl. Eine Frauenquote in Führungspositionen sieht sie nicht erforderlich. Dennoch glaubt sie, die Mischung der Geschlechter tut in der Arbeitswelt gut: „Jeder schaut auf etwas anderes. Eine Frau hat einen anderen Blick.“ Am Ende schloss sich Birgit Werner-Walz ihrem Vorredner Prinz Ratibor an. Nachhaltigkeit habe für sie die Bedeutung, sich verantwortlich für etwas zu fühlen und der nächsten Generation etwas weiterzugeben.
Da kam Frank Sinatras Titel „I did it my way“ genau passend.
Kabarettreif: Ur-Markgröninger Otto Beck

Otto Beck selbst kann aktuell dieser Tendenz entgegenwirken. Ende des Jahres übergibt er seine Buchhandlung in jüngere Hände. Mit Barbara Löhnert hat er eine Nachfolgerin gefunden, die dem Leben am Marktplatz neue Impulse geben kann – mit ihrer eigenen Art. Talkmaster Wolfgang Milde regte den angehenden Rentner zu einer neuen Tätigkeit an. Niemand anderes als er könne einen Beststeller über Markgröningen und die Markgröninger schreiben.